Foto: Birgit + Peter Kainz

SAME TIME, SAME PLACE
Das Portrait eines Ortes, der gewesen sein wird.
Künstlerbuch 2015

Die Arbeit “SAME TIME, SAME PLACE / Das Portrait eines Ortes, der gewesen sein wird.” untersucht ephemere Stadträume, die ungenutzt sind bzw. die sich in einem Zwischenstadium befinden und hinterfragt deren Stellenwert in einem ansonsten funktions- und nutzungsorientierten Stadtgefüge. Exemplarisch wurde die Bahnhofsbrache Wien Nord im zweiten Wiener Bezirk herangezogen, die seit Februar 2015 wieder schrittweise bebaut wird und als solches ein Ort ist, der sich ständig verändert, also immer in Bewegung ist.
Der Titel der Arbeit spielt auf die Erwartung an, etwas eben Erlebtes noch einmal erleben zu können - wobei das nie geschehen wird, denn es wird beim nächsten Mal weder der gleiche Ort sein, noch die gleiche Zeit. Mit der Veränderung von Raum und Zeit entstehen neue Erfahrungen. Die Arbeit behandelt weder die Vergangenheit noch die Zukunft sondern vielmehr die “vollendeten Zukunft” des Ortes. Die Aufmerksamkeit liegt auf den Potentialitäten, also Möglichkeiten ohne ihrer Erfüllung, auf dem Zwischenstadium an sich.

"Es gibt keine dauerhaften, unbeweglichen Orte; Die Zeit, die vergeht lädt Rückstände ab, die aufeinander geschichtet werden. Räume sind Fragen, Widersprüche und Zweifel. Sie sind vergänglich, verdunsten wie heißes Wasser, die Zeit schwemmt sie fort. Irgendwo wird eine Spur oder ein Zeichen hinterlassen."
Nadine Hirschauer, Wien im Juni 2015

Das Buch hat einen Umfang von 70 Seiten, wurde handgebunden und enthält Auflage und Signatur. Es handelt sich um 14 Unikate, jede Seite einzeln kopiert. Der Umschlag ist mit weißen Leinen bezogen, um die Spuren der Fingerabdrücke sichtbar zu machen, und blind geprägt.

Foto: Birgit + Peter Kainz

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Same Time, Same Place
A portrait of an ephemeral place.
artist book 2015

The artists' book analyses ephemeral urban spaces that are unused and located at an intermediate stage and questions their role in an otherwise functional and use-oriented urban fabric. The title of the work alludes to the expectation to experience something again - which will never happen, because there will be neither the same place next time, nor the same time. With the change of time and space, new experiences are created. The work deals with neither the past nor the future but rather the “future perfect” of the place. The attention is on the potentialities, possibilities without their fulfillment, on the intermediate stage itself.